Ein Tag in Leipzig
Am Dienstag, den 17. Dezember 2013, fuhr die Klasse 9a unter Begleitung von Herrn Hommel und Herrn Wildau nach Leipzig.
Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt, bei der uns ein rötlich schimmernder Sonnenaufgang begleitete, kamen wir endlich in Leipzig an. Unser Ziel war das Asisi Panometer.
Yadegar Asisi, der verheiratete Vater und Exiliraner studierte in Dresden an der Universität Architektur (1973-1978) und später in Berlin Malerei (1978-1984).
Er hatte die Idee, aus großen runden Backsteingebäuden, den Gasometern (früheren Gasspeichern) und einem Panorama (Bild ohne Anfang und Ende), eine Attraktion zu schaffen, welche er Panometer nannte. Der Ursprungsgedanke seiner Idee war, dass sich die Leute im heutigen Zeitalter, nicht nur mit digitalen Medien auseinander setzen sollten.
Um 10:30 Uhr begann unsere Führung. Vorher wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Unsere Führung übernahm Katharina Röhl. Sie erklärte uns, dass Yadegar Asisi sein gedrucktes Panoramabild als eine Form der Malerei bezeichnet. Unser letzter Besuch eines Panometers war in Dresden über das antike Rom Dieses Mal stellte der Künstler eine Rundumsicht der Stadt Leipzig nach den Angriffen der Völkerschlacht dar.
Die Stadt wurde mit einem Computerprogramm nachgestellt. Schicht für Schicht wurden die einzelnen Gebäude in die Grafik eingetragen. Der nächste Schritt beinhaltete, dass die Fassaden ergänzt wurden. Für die Menschen im Bild wurden Fotoshootings veranstaltet und Szenen nach Regie und mit Kostümen nachgestellt. Die Models wurden später in das Panoramabild eingefügt. Auf diese Weise wird sich Zentimeter für Zentimeter durch das Bild gekämpft. Das Panorama ist mit einer Höhe von über 30m und einer Bildfläche von 3500m² das größte von Yadegar Asisi. Es wird vom größten Drucker der Welt in Drei-Meter-Bahnen gedruckt. Danach werden die langen Streifen zusammengenäht. Ein Reißverschluss lässt es schlussendlich dann zum Panorama werden. Feinheiten wie zum Beispiel Lichtreflexe, trägt der Künstler nachträglich mit einem Pinsel ein.
200 Jahre Völkerschlacht
2013 war es nun soweit, die Völkerschlacht hatte ihr 200-jähriges Jubiläum!
Dort kämpften Frankreich, Herzogtum Warschau, einige Rheinbundstaaten und Neapel gegen Russland, Preußen, Österreich und Schweden. Sie steht für 100.000 Tote, die innerhalb von vier Tagen (16.-19. Okt, 1813) ermordet wurden.
Für das sonst so stolze Leipzig, war dies ein großer Tiefpunkt der Stadtgeschichte. Die bedeutende Zivilstadt, die am Schnittpunkt der wichtigsten Handelsruten (Orient-Norden; Westeuropa-Osten) liegt, hatte stark unter Napoleons Angriffen zu leiden.
Als Napoleon verlor, befahl er seinen Soldaten den Rückzug. Nach dem die Elsterbrücke gesprengt wurde, brach die Koordination der Verteidiger zusammen. 20.000 Menschen saßen noch in der Stadt fest, weil die Brücke zu zeitig gesprengt wurde. Auch die Zerstörung von den rund 60 Dörfern um Leipzig herum hat der Künstler im Bild gestaltet. Durch eine große weiße Fahne konnte Asisi den Eindruck eines Friedensbild schaffen. Heinrich Geißler, ein damaliger Maler, hatte die Stadt während der Schlacht gemalt (Blick von Thomaskirche aus).
Asisi hat ihn auf seinem Panorama verewigt. Zu sehen ist er auf einem Dachstuhl mit einer Matratze hinter seinem Rücken und dem Gesicht von Asisi.
Guter Dinge sind wir dann nach der langen Rückfahrt um 15:00 Uhr am Luckauer Busbahnhof angekommen. Mit neuen Erfahrungen ausgestattet, könnten wir alle sagen, dass es ein gelungener Tag war.
Tabea Sauer und Michelle Schneider