Prof. Bohnstedt
Alexander Reinhold Bohnstedt wurde am 14. August 1839 in Bitterfeld als Sohn des damaligen königl. Ökonomie-Commissarius Dr. phil. Albert Bohnstedt geboren.
Im Jahre 1846 siedelte die Familie auf das väterliche Rittergut Buchwäldchen bei Calau um.
Er besuchte bis 1858 das Gymnasium in Cottbus und wurde dort in seinen Neigungen zu Mathematik und Naturkunde gefördert.
An den Universitäten Berlin, Halle und wieder Berlin studierte er Mathematik, Physik und Französisch. Er promovierte mit einem mathematischen Thema.
Im Herbst 1869 wurde seiner Bewerbung am Gymnasium Luckau entsprochen. Als Oberlehrer unterrichtete er hier in den Fächern Mathematik, Physik, Naturkunde und Französisch.
Auf zahlreichen Wanderungen erkundete er in seiner freien Zeit die Pflanzenwelt der nordwestlichen Niederlausitz und bezog in diese vielfach auch die Schüler des Gymnasiums ein, mit denen er 1891 – was damals noch ganz ungewöhnlich war – eine Exkursion auf die Insel Rügen gestaltete.
Im Jahre 1882 gab er – als Beilage zum Schulprogramm des Luckauer Gymnasiums und vorzugsweise als Bestimmungshilfe für seine Schüler – die „Flora Luccaviensis“ heraus. Gesellschaftliche Anerkennung fand er durch seine Berufung als Geschworener am Cottbuser Gericht und seinem öffentlichen Wirken im "Hilfsverein für arme Gymnasiasten“, sowie im Luckauer Gesangverein „Arion". Von 1875 - 1901 unterstützte er als Freimaurer in der Loge "Zum Leoparden" in Luckau verschiedene karitative Projekte.
Nach einem Sturz auf den Treppenstufen des Gymnasiums erkrankte Bohnstedt schwer. Er starb am 9. April 1903. Vier Tage später geleiteten Schülerschaft und Lehrer des Gymnasiums unter dem Geläut aller Glocken der Luckauer Pfarrkirche St. Nikolai ihren verehrten Lehrer zur letzten Ruhe.
Bohnstedt mit Familie im Jahr 1882