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Projektwoche 2018

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Im Oktober 2018 fand zum 1. Mal ein Projekt des Fachbereiches Latein statt, an dem Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen teilnahmen. Über einige Erlebnisse berichten diese Artikel:

 

Der modebewusste Römer

 

Im Rahmen unseres Lateinprojekts fuhren wir am Dienstag, dem 16. Oktober 2018, nach Berlin ins Alte Museum. Dort nahmen wir an einem Workshop zum Thema „Mode im antiken Rom“ teil. Unser Guide führte uns durch einen Saal mit Statuen antiker Römerinnen und Römer, deren äußeres Erscheinungsbild wir beschreiben sollten. Anschließend verkleideten wir uns als Kaiser/innen, Gelehrte und Götter/Göttinnen der damaligen Zeit. Währenddessen sammelten wir zahlreiche Eindrücke, die wir im Folgenden vorstellen werden.

Reliefs, Skulpturen und Totenmasken überlieferten das Aussehen der Kleidung der Antike. Jeder modebewusste Römer besaß mindestens eine Tunika. Diese bestand beim einfachen Volk aus Baumwolle oder Leinen, die Wohlhabenderen trugen auch gern Seide aus China. Ein Mantel, weiblich Palla/männlich Pallium, gehörte für ein musterhaftes Auftreten dazu. Dieser war ein tuchähnliches Gewand, welches bis zu den Füßen reichte. Eine besondere Form dieses Mantels ist das Paludamentum, ein Feldherren- bzw. Soldatenmantel, den nur die edelsten Römer zu tragen pflegten. Er stellte ein rechteckiges Stück Stoff dar, welches mit einer Fibel auf der rechten Schulter befestigt wurde. Die weltbekannte Nationaltracht der Römer war die Toga. Sie war ein Gewand, welches nur von freien, männlichen Bürgern getragen werden durfte, somit war es Frauen, Sklaven und Ausländern verboten. Lederne Sandalen oder Schnürschuhe vollendeten das Bild des modebewussten Römers.

Im Folgenden widmen wir uns der Haarpracht der alten Welt. Die Sklaven besaßen keine üppige Mähne, Frauen wie Männer trugen kurze, praktische Haare. Offene Haare waren ein Zeichen lediger Frauen. Verheiratete Frauen trugen die Haare hochgesteckt. Bei ihnen war die Melonenfrisur besonders beliebt. Dabei wurden die Haare zu einem Mittelscheitel geteilt und geflochtene Strähnen am Hinterkopf zusammengesteckt. Die Braut trug auf ihrem Kopf einen roten Schleier (genannt flammeum). Dieser wurde als gutes Vorzeichen betrachtet und galt gleichzeitig als ein Symbol für die Unauflöslichkeit der Ehe. Stilvolle Frauen trugen zu ihrer Melonenfrisur ein Lockentoupet aus Sklavenhaaren. Dieser Kranz wurde auf den Haaransatz gesteckt. Die Herren der Schöpfung pflegten ihre kurzen Haare nach vorn zu kämmen. Ein gepflegter Vollbart galt als Zeichen der Fruchtbarkeit.

Die Trendsetter des antiken Römischen Reiches waren die Kaiserinnen und Kaiser. Diese bestimmten, was „in“ war.

 

G. Lien Riemann und Henriette M. Barth, 10B

 

 

Die Römische Küche

In der Projektwoche vom 15.-19.10.2018 hat sich die Lateingruppe mit der Römischen Küche beschäftigt. Dazu haben wir am Montag Recherchen betrieben und am Donnerstag für eine

jüngere Klasse typische Gerichte bereitet. Nun möchten wir einen Teil unserer Arbeit vorstellen.

 

Die Römer nahmen über den Tag drei Mahlzeiten ein.

Ein Frühstück, lentaculum genannt, ein Essen zum Mittag, prandium heißend, und ein großes Abendmahl, welches cena genannt wird.

 

Das Frühstück bestand für die ärmere Bevölkerung aus Wasser, Dinkelfladen und Käsepaste (Moretum).

Die reiche Bevölkerung aß Eier, Käse, Honig und Obst und trank Milch. Im Laufe der Zeit entstanden auch weitere Backwaren.

Das Mittagessen war die kleinste Mahlzeit des Tages, was sich bis heute in den südeuropäischen Ländern gehalten hat.

Der Mittagssnack der Römer bestand z.B. aus Käse, etwas Brot, Oliven oder Obst.

Diese Mahlzeit ist, unabhängig vom Vermögen, bei allen Römern ähnlich. Im Gegensatz zur Mittagsspeise ist das Abendessen sehr vom Vermögen abhängig.

Da die ärmere Bevölkerung in der Stadt keine eigene Kochstelle haben durfte, aß diese Bevölkerungsschicht in sogenannten Tavernen.

Dort wurde für wenig Geld ein einfaches Mahl angeboten.

Diese Mahlzeit wurde durch z.B. Bohnen, Kichererbsen, Kohlsuppe mit etwas Speck oder Pulmentum dargestellt.

Das typische Pulmentum ist ein Dinkelbrei mit Fett.

Dazu gab es Gemüse und Brot. Wer es sich leisten konnte bestellte noch Fleisch oder Fisch dazu.

Die reiche Bevölkerung hatte eigene Küchen und Bedienstete, welche für sie kochten.

Zu Beginn des Römischen Reiches bestand das Abendessen der Reichen aus z.B. Pulmentum mit Ei, Honig, Käse, Fisch oder Fleisch.

Später gab es dazu noch eine Nachspeise und im weiteren Zeitverlauf auch noch eine Vorspeise.

Zu den Vorspeisen zählen unter anderem Eier, Gemüse, Pilze, Salate,

Schnecken, Muscheln, Fische, Wacholderdrosseln oder Siebenschläfer. Dazu trank man Mulsum, ein Gemisch aus Wein und Honig.

Im Hauptgang gab es z.B. Fleisch von Rind, Schwein, Wildschwein, Geflügel, Hasen oder Fisch. Besonders beliebt war bei den Römern die Meerbarbe. Als Beilage servierte man Brot und als Soße Garum.

Diese bestand aus gesalzenem Fisch, welcher in einem lang andauernden Prozess mit Hilfe der Sonne zu einer Soße verarbeitet wird. Man kann sich denken, dass dabei ein ekelerregender Geruch entsteht. Wegen dieses Geruchs wurde Garum weit entfernt von den Städten oder gar auf der iberischen Halbinsel produziert.

Als Nachspeise gab es Obst wie Trauben, Äpfel, Feigen, Datteln, Granatäpfel, Quitten oder Aprikosen oder Nüsse oder sogar Kuchen aus Honig und Weizen. Ursprünglich aß man Muscheln auch als Nachspeise, doch mit der Zeit servierte man sie als Vorspeise.

Die Römische Küche arbeitet mit sehr vielen Gewürzen und für unser

Geschmacksverständnis ungewöhnlichen Kombinationen wie z.B. Pfeffer und Honig oder Obst mit Garum.

Es ist zu beobachten, das Garum in fast jedem Gericht benutzt wurde.

Es war also ein Universalgewürz der Römer.

 

Zu Tisch trugen die Römer bequeme Kleidung und lagen auf Speisesofas (lectus triclinaris). Sie wurden von Sklaven bedient.

Die Hände und Füße wurden vor dem Verzehr gewaschen, da das Mahl mit den Fingern und zwei Arten von Löffeln aufgenommen wurden. Zwischen den einzelnen Gängen wusch man ebenfalls die Finger. Servietten wurden als Mundtücher verwendet. Das Auftreten von Musikern und Akrobaten während des Gastessens sowie das Einladen von Gästen was nicht ungewöhnlich gewesen war. Jedoch war der Gang zur Toilette während des Essens verpönt.

 

In unserer Lateinprojektwoche stellten wir für den Donnerstag ein römisches Menü zusammen, das sich aus zwei verschiedenen Vorspeisen, zwei Hauptgängen und drei Nachspeisen zusammensetzte.

 

Ein typisches Vorgericht der Römer war die Aprikosenvorspeise, die sich durch die Zutaten Aprikosen, Honig, Minze, Weißwein und Marsala, ein Likörwein, der aber durch Traubensaft ersetzt wurde, hervorhebt. Wir ersetzten die Aprikosen durch Pflaumen. Die Zubereitung erfolgte in weniger als einer halben Stunde.

 

Als zweite Vorspeise servierten wir eine römische Fleischklößchen- Suppe, die der Gruppe als auch den jungen Schülern gut schmeckte.

 

 

Als Hauptgang kochten wir eine Linsensuppe mit Kastanie, jedoch ließen wir die Kastanien beiseite.

 

Als Alternative dazu konnte man auch das selbstgekochte Hühnerfrikassee probieren. Für die Zubereitung des Hühnerfrikassees wird Hühnerfleisch, Dill, Speisestärke, Sojasauce, Marsala, Salz und Pfeffer benötigt. Die Zubereitungszeit liegt bei circa 30 Minuten. Als Beilage gab es selbstgebackenes Fladenbrot.

 

Für die Schüler bereiteten wir Omelette mit Milch, Dulcia I und Dulcia II vor. Dulcia bedeutet Süßspeise.

Die Omelette setzten sich aus den Zutaten Milch, Ei, Salz, Rapsöl, Butter, Honig und Pfeffer zusammen.

 

Für die Süßspeise Dulcia werden Milchbrötchen in Milch eingeweicht, um sie dann im Backofen zu backen, jedoch nicht zu lange, so dass sie nicht trocken werden. Danach werden sie mit Honig überzogen und mit Pfeffer bestreut.

 

Als Fazit möchten wir sagen, dass uns das Essen aus der römischen Küche schmeckte und es keinen großen Aufwand benötigt, diese selbst nach zu kochen.

 

Kai Zeibig, Emelie Weiß

 

 


 

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