Wie in jedem Jahr hatte der Förderverein des Gymnasiums gemeinsam mit den Achtklässlern das Programm für diesen Tag vorbereitet. Denn die 90 neuen Gymnasiasten kommen laut Schulleiterin Sabine Heß von Grundschulen aus verschiedenen Orten in vier Landkreisen, darunter aus Crinitz, Golßen, Walddrehna, Calau, Dahme, Missen, Lübbenau und natürlich aus Luckau. Fördervereinsvorsitzende Renate Nowotnick übergab zu Beginn neue Sportgeräte im Wert von 1535 Euro an den Fachbereich Sport. Das Geld stamme aus dem Erlös vom Sponsorenlauf am Ende des vergangenen Schuljahres und einen Teil habe der Verein noch draufgelegt, erläuterte sie.
Schüler der Niederlausitzer Musik- und Kunstschule eröffneten das Fest musikalisch. Dann erreichte die Stimmung in der Sporthalle ihren ersten Höhepunkt. Denn jede Klasse stellte ihren Schlachtruf vor und die Eltern, Geschwister und Großeltern der Siebtklässler auf den Zuschauerplätzen stimmten mit Beifall und Pfiffen ab.
"Welcher Fluss fließt durch Dresden? Wer hat die Mona Lisa gemalt? Welches ist das flächenmäßig größte Bundesland?" Diese und weitere Quizfragen hatten sich die Achtklässler für ihre neuen Mitschüler ausgedacht. Geschwindigkeit und viel Abstimmung untereinander war dann schon beim Ordnen der einzelnen Klassen nach Größe und Namen gefragt. Noch höher stieg der Stimmungspegel in der Halle bei den Sportspielen, in die auch die Eltern und Lehrer einbezogen wurden. So lieferten sich Kerstin Christ und Sandra Kreutz einen beachtlich ausdauernden Wettstreit im Hula-Hoop Reifenkreisen für die Klassen ihrer Kinder und erhielten dafür anerkennenden Beifall.
"Ich mache das auch zu Hause öfters", verriet die Crinitzerin Kerstin Christ, deren Tochter Leonie jetzt in der 7c am Gymnasium lernt. Ihr Bruder Alexander hat in diesem Jahr sein Abitur in Luckau abgelegt und verfolgte den Wettstreit diesmal ganz entspannt. "Für uns war es damals das erste Mal, dass wir uns außerhalb des Unterrichts getroffen haben. Dadurch sind wir als Klassengemeinschaft besser zusammen gewachsen", blickte Alexander Christ auf sein Willkommensfest zurück. Auch Alexandra Kreutz hat diese Begegnung in lockerer Atmosphäre noch gut in Erinnerung. "Ich glaube, wir sind damals Letzter gewesen, aber wir gingen mit einem positiven Gefühl raus", erinnerte sich die 22-Jährige, die jetzt Musik in Berlin studiert. Besonders gefallen habe ihr, dass ihre damalige Klassenlehrerin Ute Feller ihre Schüler sehr unterstützte. "Wir merkten, dass auch sie Interesse an uns als Klasse hatte und wir haben uns gut aufgehoben gefühlt", ergänzte die Golßenerin. Beim Wettbewerb der Väter holte Dr. Frank Riedel beim Balljonglieren mit 30 Ballkontakten die drei Punkte für die Klasse seiner Tochter Tonia. "Wir haben heute viel mehr Kontakt miteinander, weil wir alles gemeinsam machen", resümierte die Luckauerin in der Pause. Ihre ältere Schwester lernt in der neunten Klasse. "Wir haben bei den Spielen gemerkt, dass wir als Klasse funktionieren", hat Tina Riedel das Willkommensfest noch gut in Erinnerung. Riesenjubel herrschte am Ende bei den Mädchen und Jungen der Klasse 7b, die insgesamt 43 Punkte eingesammelt hatten. "Ich denke, heute haben alle gewonnen", resümierte Schulleiterin Sabine Heß. Denn das Ziel dieses Tages, sich im Klassenverband als Team zusammenzufinden und gemeinsam etwas zu schaffen, sei von allen erreicht worden. "Wir haben heute gemerkt, was wir alles gemeinsam erreichen können", bestätigte Emily Strauch aus Gießmannsdorf diese Einschätzung. "Ich habe mit Klassenkameraden Bündnisse geschlossen und es ist jetzt ein schönes Gefühl, weil wir alle zusammen gewonnen haben", ergänzte Josefine Blaschke.
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Das Willkommensfest organisiert der Förderverein des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums seit 1998. Als weitere Projekte unterstützt der Verein das Ehemaligentreffen an jedem 27. Dezember und die jährliche Religionsphilosophische Woche für die Elftklässler. Aktuell gleichfalls die Projektwoche vor den Herbstferien mit einem Zuschuss. "Rund 100 Schüler fahren nach London, weitere nach Spanien und Krakau", sagt Renate Nowotnick. Gefördert würden auch fachbezogene Projekte, darunter in Politischer Bildung, Biologie und anderen Fächern.
Oktober
Im Oktober fand die traditionelle Bohnstedt-Preisverleihung statt. Dazu berichtete die LR am 8.10.:
Bohnstedt-Preisträger geehrt
Juroren loben hohes Niveau der wissenschaftlichen Arbeiten zu verschiedensten Themen
Zum 26. Mal haben gestern Schüler des Luckauer Gymnasiums den Bohnstedt-Preis erhalten. Er ist Anerkennung für die intensive, wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Thema.
39 Gymnasiasten hatten sich an dem traditionellen Wettbewerb beteiligt. Zehn Preisträgerinnen wurden in einer Feierstunde ausgezeichnet und vier Belobigungen ausgesprochen.
"Unserer Jury war in diesem Jahr keine Differenzierung in einen ersten, zweiten und dritten Platz möglich", sagte Dr. Hubert Illig vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Er hatte den Wettbewerb um den Bohnstedt-Preis für naturwissenschaftliche Arbeiten einst initiiert. "Die Vielfalt ist überraschend und die Qualität außerordentlich hoch", schätzte er ein.
Diese Tendenz habe sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet und mit dem aktuellen Jahrgang fortgesetzt. Aus den 18 eingereichten Beiträgen in dieser Kategorie nominierte der Naturpark-Förderverein drei Preisträger. Pia Antonia Schniese für ihre Arbeit zum Thema "Vredische Mathematik", die an unterschiedlichen Beispielen einschließlich Versuchen an vier Personen veranschaulicht wurde. Lisa März hatte sich mit dem Darm als verstecktes Wunder befasst. "Eine riesige Fleißarbeit, untermauert durch Besuche im medizinischen Labor Luckau und ein Arztinterview und überzeugend in der Darstellung", fasste Dr. Hubert Illig zusammen.
Melanie Schulz habe gleichfalls alle Juroren überzeugt. Ihre Nachforschungen zu den verschiedenen Wohnorten Alexander Reinhold Bohnstedts in Luckau seien ein wichtiger Beitrag für das Schularchiv, ordnete er ein. Sie habe etwas Bleibendes für die Schule erarbeiten wollen, sagte Melanie Schulz. "Dass Bohnstedt in Luckau an drei verschiedenen Wohnstätten zu Hause war, ergab sich erst während der Recherchen und mich hat schon erstaunt, wie viele Kinder er hatte", ergänzte die diesjährige Absolventin des Gymnasiums.
Für herausragende Arbeiten zu Themen der Geschichte, deutschen Sprache, Ethik und Religion, Kunst, Politik und Sport lobt der Förderverein des Gymnasiums seit 2011 den Bohnstedt-Preis aus. 21 Arbeiten von Schülern der neunten bis zwölften Klassen waren laut der Vereinsvorsitzenden Renate Nowotnick eingereicht worden.
Den Juroren fiel eine Klassifizierung schwer. Als Kriterien für die Preisvergabe seien Regionalität, Kreativität und Aktualität besonders beachtet worden, erläuterte Renate Nowotnick.
Drei Preisträger wurden unter den Neuntklässlern gekürt: Sophie Pflanze, die sich mit Burnout und der Frage, ob dies eine Modekrankheit ist, auseinandersetzte und einen Flyer zum Selbsttest entwickelte. Hannah Heinke veranschaulichte tiergestützte Pädagogik am Beispiel von zwei Schulhunden an der Grundschule in Walddrehna. Maja Mikolajek stellte sich der Frage, ob "Poetry Slam" Poesie der Moderne ist und ergänzte dies mit eigenem Text und Vorschlägen für den Unterricht. Vier Preise vergab der Schulförderverein an ehemalige Zwölftklässler. Gina-Marie Krause erhielt ihn für die antike Skulptur und deren gegenwärtige Bedeutung; Hanna Friedrich für eine Analyse von Zusammenhängen zwischen einem Luther-Choral und einer Mendelssohn-Sonate. Lena Metelka hatte sich mit der Frage befasst, ob die Kreisspartakiaden für Kinder und Jugendliche in der DDR eher Talentförderung oder Propagandaveranstaltung waren. "Im ganzen Spartakiade-System stand hier noch die Talentförderung im Vordergrund", resümierte die Luckauerin.
Dem Kampf der Frauen um den (Hand)Ball erforschte Theresa Richter. "Handball war ursprünglich ein Frauensport, der später von den Männern zurückgedrängt wurde. Darauf bin ich bei meinen Recherchen gestoßen", erzählte die Zwietowerin.
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Ausdrückliche Belobigungen durch den Förderverein Niederlausitzer Landrücken erhielten für ihre naturwissenschaftlichen Arbeiten außerdem: Katharina Logisch, Sophie Reuter, Tabea Sauer und Carl Kabitz.
Die 7. Klassen beginnen an unserer Schule bereits mit der Berufsorientierung. Die LR berichtete am 14.10.2016:
Schüler blicken sich in der Berufswelt um
Luckauer Gymnasiasten besuchen Betriebe in der Region
90 Siebtklässler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums haben ihren Berufswahlpass erhalten. Damit beginnt die Berufs- und Studienorientierung. Während der Projektwoche bekamen die Gymnasiasten zudem konkrete Praxis-Einblicke in Luckauer Betrieben. Eine Klasse besuchte die Lausitzer Klärtechnik GmbH.
"Es ist schon Tradition, dass die siebenten Klassen zu uns in den Betrieb kommen", sagte LKT-Geschäftsführer Michael Müller und gab den Gymnasiasten einen ersten Überblick. 1994 sei das Unternehmen im Industriegebiet Luckau-Alteno gestartet, "auf der grünen Wiese haben wir hier unser Werk gebaut", blickte er auf die Anfänge. Heute seien auf dem 80 000 Quadratmeter großen Areal 60 Mitarbeiter beschäftigt. Sie entwickeln, produzieren und vertreiben an einem der modernsten Standorte der Branche in Europa biologische Kläranlagen für bis zu 5000 Einwohner, Abwassersammelgruben, leistungsfähige Pumpstationen, Abscheideanlagen sowie Anlagen zur Regenwassernutzung.
Drei junge Leute erhielten jährlich einen Ausbildungsplatz bei LKT, informierte Michael Müller. Ausgebildet werde in den Berufen Betonfertigteilbauer, Fachkraft für Abwassertechnik, Maschinen- und Anlagenführer sowie Kaufleute für Büromanagement. Studenten könnten hier ein Praktikum absolvieren oder ihre wissenschaftliche Arbeit zu einem praxisbezogenen Thema anfertigen.
In den verschiedenen Abteilungen biete sich den Nachwuchskräften nach erfolgreicher Ausbildung eine langfristige Perspektive, denn "wir haben bisher 62.000 Produkte hergestellt und hoffen, auch in den nächsten 20 Jahren wieder so viele zu produzieren", zeigte der Geschäftsführer den Gymnasiasten auf. Denn inzwischen seien LKT-Produkte weltweit im Einsatz, darunter in Osteuropa, den baltischen Staaten, in Südkorea, Kasachstan, Nigeria, Ruanda, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie auf den niederländischen Antilleninseln.
Ein Rundgang durch die Produktionshalle bot den Siebtklässlern Einblick in die Herstellung der Betonteile und deren komplexes Innenleben. Während sie verfolgen konnten, wie der Beton in die Form für einen Behälter gefüllt, gefestigt und schließlich die Form herausgehoben und der Behälter abgesetzt wurde, erläuterte Produktionsleiter Karsten Döcke Details zur Fertigung. Beispielsweise, dass die grundlegenden Bestandteile Sand, Zement und Kies nach verschiedenen Rezepturen computergesteuert gemischt und dann per Förderband in die Form gefüllt werden. In der Elektrowerkstatt, wo die Pumpen, Belüfter und die Steuerungstechnik für die Kläranlagen montiert werden, konnten sie zudem Azubi Robby Kennecke beim individuellen Anpassen der Pumpen für die verschiedenen Systeme zuschauen.
"Sie machen hier viel mit der Hand, nicht alles mit Maschinen", war die Erkenntnis von Leonie Christ aus Crinitz. Für Pauline Kloas war es "sehr interessant zu sehen, wie die Geräte funktionieren." Besonders beeindruckend war für Olivia Feistel der Behälterguss. "Das war schon spannend, wie die Maschine durch die Luft geschwebt ist." "Und ganz schön groß ist so ein Behälter", ergänzte der ebenso beeindruckte Richard Bogula.
Im theoretischen Teil der Betriebsführung konnten die Gymnasiasten bei Torsten Hansen von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zudem ihr Wissen in Chemie, Biologie und Physik anwenden. Er brachte ihnen die Funktionsweise einer biologischen Kläranlage nahe.
Was nicht ins Abwasser gehört, lernten sie bei ihm gleichfalls. "Es war sehr interessant, wie sie das machen und dass sie sogar schon Kreditkarten gefunden haben", sagte Dennis Gollee.
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Weitere 7. Klassen besuchten die Betriebe Hoch- und Tiefbau Luckau sowie Agrarservice GmbH Luckau. Zuvor überreichte Ulf Theilig von der Agentur für Arbeit den Schülern ihre Berufswahlpässe. "Bewerbungen, Lebenslauf, Qualifikations- und Praktika-Nachweise sowie Facharbeiten werden darin gesammelt", zählt Sigrid Rein, WAT-Lehrerin und Ansprechpartnerin in Sachen Berufs- und Studienorientierung, auf. Informationstage in der Schule sowie Besuche von Ausbildungsmessen und Fahrten zu Universitäten und Hochschulen ergänzen die Palette. Das Gymnasium ist seit 2013 "Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung".
In der Projektwoche waren Schüler der 8. Klassen auf der traditionellen Sprachreise in London. Ein Bericht von Schülern erschien in der LR am 29.10.:
Eine ganz besondere Woche in London
Emely Heine und Leonie Jedro berichten über die Fahrt der Achtklässler des Bohnstedt-Gymnasiums Luckaunach London.
An einem Oktober-Samstag brachen 41 Schüler der 8. Klasse des Bohnstedt Gymnasiums, zwei Lehrer und ein Elternteil der 8b innerhalb der jährlichen Projektwoche nach London auf. Treffpunkt war an der Südpromenade in Luckau, und um 20 Uhr ging es los. Nach einer langen Fahrt mit Zwischenaufenthalt in Dover und Canterbury durften wir am Sonntagabend unsere netten Gastfamilien, deren Wurzeln in verschiedenen Ländern liegen, kennenlernen.
Auf der Reise hat die Gruppe viel erlebt, zum Beispiel eine Stadtrundfahrt, einen Spaziergang an der Themse, einen Besuch beim Royal Observatory, wo wir uns auf beziehungsweise neben den Null-Meridian stellen konnten oder auch einen Blick durch den Zaun zum Buckingham Palace warfen. Zu den spannendsten Ereignissen gehörte der Besuch des London Dungeon. Dort wurden die Schüler und Lehrer 120 Minuten mit Hilfe von Schauspielern und der passenden Einrichtung in Angst und Schrecken versetzt. Ein weiteres tolles Ereignis war der Besuch bei Madame Tussaud's, wo man berühmte Personen in Form von Wachsfiguren sehen konnte, durch die Geschichte von London geführt wurde und sich am Schluss einen 4D-Film von den Marvel Superheros anschauen durfte. Als Highlight besuchten wir am letzten Abend das London Eye, dort konnte man die Aussicht über das nächtliche London genießen.
Als die Truppe schließlich wieder in Luckau ankam, bedankte sie sich bei den Organisatoren. Eltern und der Förderverein des Bohnstedt-Gymnasiums hatten die Fahrt finanziell möglich gemacht.
November
Im November waren Schüler und Lehrer unserer französischen Partnerschule zu Gast. Hier der Bericht der LR vom 11. November:
Austauschschüler zu Gast in Luckau
Neuntklässler aus Frankreich besuchen die Region / Sprachbarrieren schnell überwunden
Das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium hat in dieser Woche französische Austauschschüler begrüßt. Die Gruppe aus dem ostfranzösischen Departement Jura kam bei Gastfamilien unter und stellte an der Dahmer Grundschule landeskundliche Besonderheiten vor.
Wer Sprachen und andere Kulturen liebt, für den sind Schüleraustauschprogramme eine spannende Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern. So sieht es auch das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium und führt seit 2009 jährlich einen Schüleraustausch durch. Die Partnerschaft mit dem Collège, einer Art Mittelschule, im französischen Saint-Laurent-en-Grandvaux bei Genf, ist ein wichtiger Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts – in den Schulen beider Länder.
Seit einem guten Jahr lernen die Neuntklässler aus Saint-Laurent Deutsch. "Es ist nicht einfach", sagt die 13-jährige Blandine Zordan und erklärt die Schwierigkeit der Sprache am Beispiel der Artikel: "Während wir im Französischen nur zwei bestimmte Artikel kennen, gibt es im Deutschen der, die und das." Umgekehrt haben auch die Deutschen mit der französischen Sprache ihre Probleme: "Die Franzosen binden Wörter gern aneinander. Dadurch wirkt es, als würden sie sehr schnell sprechen und man muss sich beim Zuhören ganz schön konzentrieren", erzählt Annalena Metzke (15) aus der 10. Klasse, die seit drei Jahren Französisch lernt.
Gegenseitige Besuche
Sie hat bereits im vergangenen Jahr am Schüleraustausch teilgenommen. Damals besuchten die Luckauer für eine Woche die Partnerschüler in Frankreich und kamen bei deren Familien unter. "Es gibt ja immer viele Klischees auf beiden Seiten der Grenze. Da ist es wichtig, diese abzubauen und Freundschaften in anderen Ländern zu pflegen", sagt die Luckauer Schülerin Samiha Schulz (15). Dass nicht alle Deutschen Lederhose tragen und am liebsten Sauerkraut essen, hätten die Franzosen in dieser Woche gesehen und dass das Frühstück in Frankreich typischerweise eher klein ausfällt, lernten die Luckauer Schüler bei ihrem Besuch im vergangenen Jahr.Bis heute hält Samiha Schulz per Handy regelmäßigen Kontakt zu ihrer Freundin vom Schüleraustausch in Frankreich. Sie schreiben über ihr gemeinsames Hobby Handball oder schicken sich zu Weihnachten kleine Geschenke.
Um die Hürden der Sprache abzubauen und schnell miteinander ins Gespräch zu kommen, haben die Gastgeber ein Wochenprogramm zusammengestellt. So ging es neben Unternehmungen in der Region auch auf die Kuppel des Berliner Reichstags und am Donnerstag stand der Besuch des Parks Sanssouci in Potsdam auf dem Programm. Am heutigen Freitag werden die französischen Gastschüler den Auftakt der Karnevalszeit im Luckauer Gymnasium miterleben – eine Veranstaltung, die es in Frankreich so nicht gibt. Der 13-jährige Hugo Nard hat während des Aufenthalts in Deutschland schon Gefallen an der Architektur gefunden und seine Mitschülerin Blandine bemerkt: "Die Menschen hier sind sehr freundlich und lächeln viel, das gefällt mir."
Auch in der 6. Klasse der Dahmer Grundschule haben die Franzosen in dieser Woche ihre Sprache und Kultur näher gebracht. Dazu stellten sie einfache Worte und Redewendungen vor und lasen gegenseitig "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry in Deutsch und Französisch, um die jeweilige Sprachmelodie kennenzulernen.
Motivationsschub
Die Grundschüler stellten ihrem Besuch interessiert Fragen und lachten über so manch witzigen Übersetzungsfehler. "Wir möchten den Grundschülern zeigen, welche tollen Sprachangebote es auf dem Gymnasium ab der 7. Klasse gibt und dass es sich lohnt, Fremdsprachen zu lernen", erklärt Französisch-Lehrerin Barbara Hommel. Sie organisiert am Bohnstedt-Gymnasium seit sieben Jahren den Austausch.
Ihr französischer Kollege Aurelien Boullet kann neben den Fortschritten in der Aussprache bei seinen Schülern auch einen Motivationsschub beobachten: "Wenn sich die Jugendlichen miteinander unterhalten, können sie sich schon ziemlich gut verstehen. Sie sehen also, wofür sie die Fremdsprache lernen."
Januar
Am 16. Januar erschien ein Artikel über den Tag der Offenen Tür an unserer Schule:
Aha-Effekt mit dem "Mini-Flammenwerfer"
Fremdsprachen und Berufsorientierung sind Schwerpunkte am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium
Schüler der sechsten Klassen müssen in den nächsten Wochen die Entscheidung treffen, an welcher weiterführenden Schule sie ab Herbst lernen wollen. Am Freitagnachmittag konnten sie sich mit ihren Eltern im Luckauer Bohnstedt-Gymnasium umfassend informieren.
Die Gymnasiasten und Lehrer boten anschauliche Einblicke in den Lehrstoff und Gelegenheit zu individuellen Gesprächen. Spannende Experimente und Übungen aus der Unterrichtspraxis ergänzten das Angebot in den verschiedenen Fachkabinetten. Das Thema Aggregatzustände veranschaulichte Chemielehrerin Elke Hoffmann mit dem Experiment "Flammenwerfer". Feuerzeuggas zogen die interessierten Grundschüler bei ihr zunächst in eine Spritze. "Jetzt fest zusammendrücken, denn durch Druck entsteht daraus eine Flüssigkeit. Das ist der physikalische Teil", erläuterte die Pädagogin und steckte dann eine Kanüle auf. "Jetzt entzünden wir das verflüssigte Gas an der Kerze und haben einen kleinen Flammenwerfer. Das ist die chemische Reaktion", beschrieb sie den zweiten Schritt. Große Freude bei den Schülern, wenn dann eine Flamme aus der Kanüle züngelte.
Auch Sebastian Gräßer erlebte den Aha-Effekt. Der Grundschüler aus Waltersdorf hat bereits ein konkretes Ziel. "Ich will studieren und später als Logopäde arbeiten. Dann kann ich Menschen beim Sprechenlernen helfen", sagt Sebastian Gräßer. Sein älterer Bruder besucht in Cottbus das Max-Steenbeck-Gymnasium. "Die Bedingungen für die Schüler sind hier in Luckau ähnlich gut", schätzt Vater Bernd Gräßer ein.
Die Zwillinge Jonas und Lucas Mai wollen gern von der Golßener Grundschule aufs Luckauer Gymnasium wechseln. "Ich will später Lehrer werden für Musik und Sport", hat Jonas sein Ziel schon fest im Blick. Lucas hat sich noch nicht festgelegt. "Ich denke, mit dem Abitur bessere Berufschancen zu haben." Ihre Mutter Katrin Mai unterrichtet an der Golßener Grundschule und ist von der Organisation des Informationstages angetan. "Das Angebot ist sehr vielfältig und die Schüler sind sehr gut in die Vorstellung ihrer Schule integriert." Besonders gefreut habe sie sich darüber, in der Aula viele ihrer ehemaligen Schüler wiederzusehen. "Es ist schön, zu erleben, wie sie sich entwickelt und was sie schon gelernt haben in dem halben Jahr", sagte Katrin Mai.
Die Siebtklässler brachten unterhaltsam ihre Kenntnisse in Französisch und Spanisch nahe. Das Fremdsprachenkonzept umfasst laut Schulleiterin Sabine Heß Sprachreisen und Auslandaufenthalte zur Vertiefung der Kenntnisse. Ab Klasse acht führe eine einwöchige Sprachreise nach London. Französisch können die Gymnasiasten am Collége "Louis Bonvier" in Saint-Laurent-en-Gradvaux vertiefen. Und die Spanisch-Schüler fahren im Oktober fünf Tage nach Malaga. Eine Russisch-Klasse gibt es derzeit nicht. Doch die Zehntklässler heimsten mit ihrer Vorstellung der russsischen Sprache durchaus Sympathiepunkte ein.
Zuvor gab Schulleiterin Sabine Heß einen Überblick über die Abiturausbildung. "Wir wollen Schüler ausbilden, die sich später im Studium behaupten können", betonte die sie. Mit Facharbeiten in Klasse neun und einer Seminararbeit in der zwölften Klasse würden sie auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet. Zudem trage das Gymnasium seit 2013 das Prädikat "Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung". Diese beginnt mit dem Anlegen eines Berufswahlpasses in Klasse sieben, in dem Bewerbungen, Lebensläufe, Qualifikations- und Praktika-nachweise gesammelt werden. Studien- und Berufsberatung im Haus und Besuche von Ausbildungsmessen in der Region, Exkursionen zu Praxispartnern und –projekte gehörten dazu.
Zum Thema:
524 Schülerinnen und Schüler werden zurzeit von 37 Lehrerinnen und Lehrern sowie vier Referendaren am Luckauer Gymnasium unterrichtet. Der Blockunterricht beginnt um 7.30 Uhr und endet um 13.10 oder 14.55 Uhr. Mehr als die Hälfte aller Schüler gelangt täglich mit dem Bus zur Schule und zurück. Darauf sind die Zeiten von Unterricht und Arbeitsgemeinschaften abgestimmt. Aktuelle AGs sind Chor, Video-AG und Sport-AG.
Februar
Das France Mobil machte wieder in unserer Schule Station - Sophie Lehmann, Schülerin der 12. Klasse, schrieb einen Bericht darüber:
FranceMobil – Frankreich auf Rädern?
Frankreich hautnah – das durften die französisch-lernenden Schüler des Bohnstedt-Gymnasiums Luckau am Mittwoch miterleben. Dazu begrüßten wir den 25-jährigen Franҫois, der uns auf spielerische Weise und mit viel Witz und Charme die Sprache und Kultur des Landes näherbrachte.
„Demande-moi quelque chose!“ - „Fragt mich etwas!“ Mit diesen Worten begann Francois Henry seine 45 Minuten voller Spiel, Spaß und Spannung. Nach anfänglichen Sprachbarrieren und Geflüster wie „Was hat er gerade gesagt?“ oder „Was will der von mir wissen?“ erwies sich die Schulstunde als lustige und lehrreiche Abwechslung, in der wir interagieren mussten und das zuvor Gelernte in Spielen anwendeten. Und das natürlich alles auf Französisch, versteht sich. Dabei zeigte sich nicht nur, wer das französische Alphabet beherrscht, sondern auch, wie man „Niger“ richtig ausspricht.
Somit bildete der Besuch des „France Mobils“ eine wundervolle Addition zum praktischen Erlernen der französischen Sprache, zu dem auch der jährliche Frankreichaustausch der 9. Klassen gehört, und ließ uns den Klassenraum mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht verlassen.
April
Im April besuchte uns die französische Gastlehrerin Nathalie Guitton. Der Bericht aus der LR vom 5. Mai:
Frankreichwahl: Gastlehrerin hospitiert in Luckau
Eine französische Deutschlehrerin besucht derzeit das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium und kann deshalb am Sonntag nicht an der Präsidentschaftswahl in ihrer Heimat teilnehmen. Dabei ist die Wahl für sie eigentlich ein Muss.
Deutschlehrerin Nathalie Guitton (links) und ihre Luckauer Kollegin, die Französischlehrerin Barbara Hommel, verstehen sich gut miteinander. Im November steht ein Besuch in Frankreich an. Foto: Daniel Friedrich
Nicht nur Schüler nutzen gern die Möglichkeit eines Austausches in andere Länder. Auch für Lehrer ist eine solche Erfahrung interessant. Die französische Deutschlehrerin Nathalie Guitton ist seit zwei Wochen zu Gast am Bohnstedt-Gymnasium in Luckau. Im Rahmen eines Austauschprogrammes für Lehrer kann sie an der Schule im Unterricht hospitieren. "Ich habe mir angeschaut, wie Sprachen hier unterrichtet werden, habe auch selbst ein paar Vorträge gehalten und mit den Schülern über das Verhältnis unserer beiden Länder gesprochen. Das ist eine sehr bereichernde Erfahrung", resümiert die Lehrerin und stellt fest: "In Deutschland macht sich der Föderalismus stark bemerkbar, das hat gute und schlechte Seiten."
Da Nathalie Guitton erst Anfang nächster Woche nach Frankreich zurückkehren wird, kann sie am zweiten und entscheidenden Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl nicht teilnehmen. "Eine Briefwahl, wie in Deutschland, gibt es nicht. In Frankreich ist die ‚Vertrauenswahl' möglich. Das heißt, ich übertrage jemandem mein Stimmrecht, der für mich das Kreuzchen setzt." Dabei wäre es so wichtig, dass auch Franzosen, die gerade nicht in Frankreich sind, wählen könnten, meint sie. Wem die Lehrerin aus dem Burgund ihre Stimme geben würde, ist klar: "Ich bin für Europa, deshalb mache ich diesen Austausch. Zwar gab es bei dieser Wahl keinen wirklich Favoriten, aber Macron ist besser als Le Pen."
Derzeit gäbe es eine Tendenz in Frankreich, dass immer weniger Schüler Deutsch lernen wollten. "Das ist sehr schade, denn Deutschland ist unser bedeutsamster Partner, aber wir kennen uns zu wenig. Deshalb möchte ich mich weiter für die Sprache engagieren", verspricht sie.
Kennengelernt haben sich Nathalie Guitton und ihre Austauschpartnerin, die Französisch-Lehrerin Barbara Hommel, bei einem Tandemkurs für Lehrer 2008. "Wir haben uns sehr gut verstanden und stets Kontakt gehalten. Ich freue mich, dass ein Austausch nun geklappt hat", sagt Barbara Hommel. Im November wird sie für zwei Wochen die Schule von Nathalie Guitton besuchen.
Mai
Im Mai fand wieder ein bewegendes Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer statt. Die LR berichtete am 11.5.:
Ergreifendes Zeitzeugengespräch in Luckau
Es wird ruhig in der Aula des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums, als Margot Friedländer das Podium betritt. Die 95-Jährige ist eine der letzten Zeitzeugen, die den Holocaust noch miterlebten.
Trotz ihres hohen Alters ist Margot Friedländer (95) regelmäßig in Schulen, um Schülern von der Zeit des Nationalsozialismus zu berichten. Foto: dfh
Es sei nicht ihr erster Besuch in Luckau, erzählt sie den Schülern, bevor sie beginnt, einige Kapitel aus ihrer Autobiografie "Versuche, dein Leben zu machen" zu lesen.
Nachdem bereits ihr Vater verschleppt wird, plant die jüdische Familie von Margot Friedländer 1943 vor den Nazis zu fliehen. Doch am Vorabend der Flucht werden Mutter und Bruder von der Gestapo verhaftet, nur durch Zufall ist das damals 21-jährige Mädchen nicht zu Hause und entkommt. "Meine Mutter hinterließ mir eine Nachricht: ‚Versuche, dein Leben zu machen.'", berichtet Margot Friedländer über die Entstehung des späteren Buchtitels. Sie entschließt sich, sich nicht zu stellen, sondern unterzutauchen. Mehrmals entkommt sie den Nazischergen knapp, nach 15 Monaten im Untergrund wird sie 1944 bei einer Straßenkontrolle schließlich doch verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. "Theresienstadt war nicht Leben und nicht Tod. Es war ein Vakuumzustand", erzählt sie aus ihren Erinnerungen. Als vor Kriegsende Häftlinge aus dem evakuierten KZ Auschwitz in Theresienstadt ankommen, wird ihr das ganze Ausmaß des nationalsozialistischen Mordsystems bewusst. "Da war mir klar: Ich werde meine Mutter und meinen Bruder nie mehr sehen." Ein Satz, der einigen Schülern Tränen in die Augen drückt.
"Es liegt an euch, dass sich so etwas nie mehr wiederholt", appelliert Margot Friedländer an die Luckauer Schüler. Sie spreche für die, die nicht mehr sprechen können. "Wir alle sind Menschen und wir müssen uns gegenseitig respektieren", so ihre Botschaft.
Margot Friedländer siedelte 1946 nach Amerika über und kam 2003 das erste Mal zurück in ihre Heimat nach Berlin. 2008 veröffentlichte sie ihre Autobiografie, die sie auch als Hörbuch vertonte. Heute besucht sie Schulen, um von ihrem Leben zu berichten.
Außerdem feierte der Förderverein Jubiläum. Die LR berichtete am 30. Mai:
Schulförderverein feiert mit Luther
Der Schulförderverein des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums hat mit den Schülern sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Dazu gestalteten Lehrer, Eltern und Helfer am Montag einen besonderen Projekttag.
Speisen fast wie zu Luthers Zeiten: Zum Mittagessen gab es für die Schüler Ofenkartoffeln, Leinöl, Quark und als Nachtisch Plinse. Foto: Lena Mickein
"Da wir in diesem Jahr auch 500 Jahre Reformation begehen, haben wir beide Jubiläen miteinander verbunden und einen Luthertag für die Schüler vorbereitet", sagt Renate Nowotnick, die Vorsitzende des Fördervereinsvorstands. Idee sei es, in besonderer Weise Wissen über die Reformation und das Wirken Martin Luthers zu vermitteln.
So hatte der Schultag auch direkt mit der Musik Luthers in der benachbarten Nikolaikirche begonnen. Die Kantorei sowie der Chor des Gymnasiums stimmten gemeinsam Lieder des Reformators, wie sein berühmtes "Ein feste Burg ist unser Gott", an. "Ich habe den Schülern erklärt, wie sich die Kirchenmusik durch Luther verändert hat. Schließlich hat er ja auch viele Lieder selbst geschrieben, die wir noch heute singen", berichtet Kantor Focko Hinken.
Am Vormittag bekamen die älteren Schüler einen Luther-Spielfilm auf dem Schlossberg zu sehen. Auf die jüngeren Gymnasiasten wartete in der Aula der Schule ein Figurentheater. Schauspieler Wolfgang Kammer aus der Nähe von Stuttgart führte sein selbst geschriebenes Stück "Ich bin hindurch" über das Leben Luthers auf: "Ich habe das Stück am Wochenende auf dem Kirchentag in Berlin gespielt und freue mich, dass ich auch in Luckau vorbeischauen kann", berichtet der Schwabe. Kurzweilig stellte er die verschiedenen Facetten des Mannes dar, der 500 Jahre nach der Reformation derzeit im Mittelpunkt steht. So thematisierte der Schauspieler die Luthersche Kritik am Ablasshandel, den Thesenanschlag in Wittenberg und wie sich Luther anschließend vor dem Kaiser für seine Ansichten rechtfertigen musste.
Seinen Abschluss fand der Projekttag auf dem Schulhof mit einem Mittagessen: Unter dem Titel "1517 kulinarisch" gab es für alle Schüler Grillgut, Pellkartoffeln, Quark und Plinse. Gut möglich, dass es auch Luther geschmeckt hätte.
Zum Thema:
Der gemeinnützige Schulförderverein gründete sich im Juni 1992. Derzeit gibt es 181 Mitglieder aus Eltern, Lehrern und ehemaligen Schülern. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schüler des Gymnasiums zu unterstützen. So gibt es finanzielle Hilfe bei Sprachreisen, Schüleraustauschen, Theaterbesuchen, beim Willkommensfest für die siebten Klassen sowie der religionsphilosophischen Woche.
Juli
Den Höhepunkt für die 11. Klassen bildete erneut die Religionsphilosophische Projektwoche. Der Bericht der LR vom 11. Juli 2017:
Projektwoche: Religion am Luckauer Gymnasium im Fokus
Die „Religionsphilosophische Projektwoche“ ist am Luckauer Gymnasium seit 1993 fest verankert. In diesem Jahr geht es unter anderem um die Themen Flucht und Religionskonflikte.
Diskussionsrunde zu „Kirche und Geflüchtete“ mit den Iranern Dariush Mokhtari (l.), Hamed Asrami (3.v.l.) und Superintendent Thomas Köhler (r.). Foto: dfh
Was hat Islamfeindlichkeit mit Islamismus zu tun? Wie kann ich mich gegen Rassismus wehren? Und gibt es ein Leben nach dem Tod? Es sind spannende Fragen, die die Elftklässler in diesen Tagen im Rahmen der „Religionsphilosophischen Projektwoche“ am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium diskutieren.
„Uns geht es darum, die Schüler mit den Religionen vertraut zu machen und Denkanstöße zu geben“, erklärt Lehrerin Renate Nowotnick, die die Projektwoche mitorganisiert. So haben sich bereits am Montag die Schüler gruppenweise mit den großen Weltreligionen beschäftigt, bevor am Dienstag das Christentum im Mittelpunkt stand. Im Gespräch mit einem ehemaligen Gefängnisseelsorger, dem Generalsuperintendenten und dem Luckauer Kantor konnten sie über die Sichtweisen der Kirche zu wichtigen Gesellschaftsfragen sprechen. Auch das Thema Flüchtlinge war Thema. In der von Superintendent Thomas Köhler moderierten Runde beantworteten Dariush Makhtari (23) und Hamed Asrami (30) die Fragen der Schüler. Beide sind vor zwei Jahren aus dem Iran nach Deutschland geflohen und zum Christentum konvertiert. „Der Islam ist sehr streng, und deshalb haben wir bereits im Iran mit dem Gedanken gespielt, die Religion zu wechseln“, erzählt Hamed. Sein Freund Dariush sei wegen „unislamischer Umtriebe“ von der Universität verwiesen worden. In Luckau haben die jungen Männer an einem dreimonatigen Taufkurs teilgenommen, helfen bei der Offenen Kirche und besuchen die Gottesdienste. „Uns gefallen das gemeinsame Beten und der Gedanke von Liebe und Vergebung.“ Trotz ihrer Konversion und der Konsequenzen, die sie deshalb im streng muslimischen Iran zu befürchten hätten, sollen sie wieder dorthin abgeschoben werden. Denn wenn sie ihre christliche Religion nicht offen ausleben würden, bräuchten sie im Iran keinen Ärger befürchten, heißt es zur Begründung in der Akte des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Im Nebenraum diskutiert eine andere Gruppe derweil über das Sterben und das Leben nach dem Tod – ein sehr intimes Thema, wie Krankenhausseelsorger und Pfarrer Ringo Effenberger sagt: „Die Schüler haben mir über persönliche Erlebnisse berichtet, etwa vom Tod naher Verwandter oder von Schwerverletzten bei einem Feuerwehreinsatz.“ Ziel sei es, die Erfahrung der eigenen Hilflosigkeit zu überwinden, beispielsweise wenn es um die Sterbebegleitung eines unheilbar kranken Menschen geht.
Am heutigen Mittwoch besuchen die Schüler eine Moschee, eine Synagoge sowie ein buddhistisches Zentrum und einen Hindu-Tempel in Berlin. „Ich finde die Exkursionen sehr wichtig, um Vorurteile auszuräumen. Gerade das Thema extremistischer Islam ist ja sehr aktuell und mit dem Judentum verbindet uns Deutsche eine enge Geschichte“, meint Elftklässlerin Lisa Schmidt.
Bis Freitag wird über verschiedene gesellschaftliche Problemstellungen philosophiert, musiziert und gedichtet: Denn erstmals gibt es in diesem Jahr auch einen Poetry-Slam-Workshop zur Projektwoche.
Zur Verteidigung des Titels "Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung" erschien der Bericht am 19. Juli:
Gymnasium in Potsdam gewürdigt
Das Luckauer Bohnstedt-Gymnasium hat den Titel als Schule mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung verteidigt. Seit wenigen Tagen schmückt diese Urkunde das Gymnasium.
Foto: Foto-Zahn
Sie wurde in der Potsdamer Staatskanzlei in der Auszeichnungsveranstaltung des Netzwerks Zukunft überreicht. Die VR Bank Lausitz hat als langjähriger Kooperationspartner das Bewerbungsverfahren für diesen Titel begleitet. Die Schulleiterin Sabine Heß, Vertreter der VR Bank Lausitz und natürlich auch die Schüler freuen sich darüber.
Über unseren hervorragenden AbiturientInnen berichtete die LR am 21. Juli:
1,0 für Luckauer Abiturienten
96 Schüler des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums haben in diesem Schuljahr ihr Abitur bestanden, drei von ihnen mit der Bestnote 1,0. Ein Blick zurück – und in die Zukunft.
Haben Grund, stolz zu sein: Die Luckauer Abiturienten Til Schniese, Leo Strelow und Elisa Schulze (v.l.). Foto: D. Friedrich
Leicht waren sie wahrlich nicht, die letzten Schulwochen am Gymnasium: Nahezu täglich standen Tests an, Hausaufgaben mussten erledigt und nebenbei schon die Abiturprüfungen vorbereitet werden. Nun sind Elisa Schulze (18), Leo Strelow (18) und Til Schniese (18) glücklich, dass es geschafft ist. Die drei haben vor Kurzem nicht nur ihr Abitur bestanden, sondern die Reifeprüfung auch noch mit einer 1,0 abgelegt.
"Wir haben in der vergangenen Zeit sehr viel gelernt und alles gegeben. Da finde ich es schon gerecht, dass wir jetzt einen freien Sommer vor uns haben", sagt die Luckauerin Elisa Schulze mit Blick auf die nächsten Wochen. Wobei "frei" vielleicht das falsche Wort ist. Denn bis zum Beginn ihres Medizinstudiums im Oktober will Elisa als Fund raiserin arbeiten. Dabei sammelt sie Spenden für gemeinnützige Organisationen. Später möchte sie einmal Fachärztin werden, am liebsten in einer Großstadt.
Auch Leo Strelow gönnt sich nur eine kurze Verschnaufpause. "Im Sommer möchte ich ein Praktikum absolvieren, das mich auf das Studium vorbereitet. Ich habe mich schon für einen Studienplatz im Wirtschaftsingenieurwesen in Dresden beworben", erzählt der Rietdorfer. Während der stressigen Abizeit habe er einen Ausgleich beim Klavier- und Orgelspielen sowie im Judotraining gefunden. Dass bei ihm letztlich eine 1,0 auf dem Zeugnis steht, habe er sich in den letzten Schulwochen bereits ausgerechnet.
Überrascht dagegen war Til Schniese über das sehr gute Abschneiden. Ihn zieht es ab Herbst von seinem Heimatort Wildau-Wentdorf nach Potsdam: Am Hasso-Plattner-Institut wird er Informatik studieren. "Ich war schon beim Info-Tag auf dem Campus und bin von den Möglichkeiten dort überzeugt. Mir gefällt die Kooperation mit dem Softwarekonzern SAP und es gibt viele Start-Ups, durch die man schnell Praxiserfahrungen sammeln kann", freut sich der 18-Jährige und hofft, dann auch wieder regelmäßig Fußball spielen zu können. Das musste er während des Abiturs aufgeben.
In Erinnerung bleiben werden den Abiturienten die Projektfahrt nach London, die Motto-Verkleidungswoche und das Karnevalsprogramm in der 11. Klasse, natürlich am 11.11. "Sicherlich hat uns die Schule viel mehr als nur den Unterrichtsstoff mit auf den Weg gegeben. Das wird uns erst später so richtig bewusst werden", meint Leo Strelow, der wie auch die anderen beiden gern für ein Semester im Ausland studieren würde.
Übrigens: Die Querelen um die diesjährigen Matheabitur-Prüfungen haben die drei Schüler nicht aus der Ruhe gebracht. Sie haben die Prüfung nicht mehr wiederholt – eine gute Entscheidung, wie sich am Ende zeigte.
Zum Thema:
Elisa, Leo und Til gehören zu den 233 Brandenburger Schülern, die das Abitur mit einer 1,0 bestanden haben. Das sind rund 2,4 Prozent aller Brandenburger Abiturienten. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch knapp 0,8 Prozent. Sind die Prüfungen heutzutage leichter geworden? Oder die Brandenburger Schüler einfach schlauer? Das Bildungsministerium will sich auf keine Spekulationen einlassen, kann aber auch keine Gründe für die gestiegenen Zahlen nennen. "Wir freuen uns einfach", kommentiert Ministeriumssprecherin Antje Grabley die Ergebnisse.Insgesamt haben in diesem Schuljahr 9 656 Prüflinge in Brandenburg das Abitur bestanden. Die landesweite Durchschnittsnote beträgt 2,3. (dfh)
Und dann ging es in die Ferien (Bericht der LR vom 20. Juli):
Schüler starten in die langen Ferien
Rund 283 000 Schüler haben gestern in Brandenburg ihre Zeugnisse erhalten und freuen sich nun auf die vor ihnen liegenden Sommerferien. Spitzenleistungen können auch die Schüler der Klasse 8c am Luckauer Bohnstedt-Gymnasium aufweisen:
Foto: Daniel Friedrich
Klassenleiterin Andrea Werner übergab gleich vier Zeugnisse mit dem Notendurchschnitt 1,57 an Lukas Sontowski, Julie Luchmann, Juana Luchmann und Jasmin Altmann (vorne, v. l.).
Nach sechs Wochen Ferien kehrt erst am 4. September wieder Leben in die Klassenräume ein –
dann beginnt das neue Schuljahr.